Ausgefragt

Schädlingsbekämpfung – worauf gilt es bei Haus und Wohnung zu achten?

Nicht selten setzen sich Eigentümer oder potenzielle Käufer mit dem Einbruchsschutz für ihre Immobilie auseinander. Oftmals werden hohe mehrstellige Beträge investiert, um sich gegen ungebetene Gäste abzusichern – sei es durch einbruchsichere Türen, Fenster oder die Installation einer Alarmanlage. Der Einbruchschutz gegen tierisch unerbetene Gäste rückt dabei oft in den Hintergrund. Unsere Interviewpartnerin Irina Brucks, Inhaberin der Firma apesta Schädlingsmanagement, bringt uns in diesem Beitrag den Schutz gegen tierische Einbrecher ein wenig näher und erklärt, worauf es bei Haus und Wohnung zu achten gilt.

Casper: Seit wann gibt es Apesta und in welchem Bereich sind Sie genau tätig?

Brucks: Gegründet wurde das Unternehmen apesta Schädlingsmanagement Mitte 2017. Unser Servicegebiet liegt wesentlich im Dreieck zwischen Wolfsburg, Harz und Magdeburg. Das Leistungsspektrum erstreckt sich hierbei von der klassischen Schädlingsbekämpfung, regelmäßigen Servicekontrollen, über die Desinfektion bis hin zum Holzschutz einschließlich Reparaturarbeiten. Besonders zeichnet mich aus, dass ich die einzige Schädlingsbekämpferin bundesweit bin, die gleichzeitig auch Architektin ist.

Casper: Wie sind Sie zum Beruf der Schädlingsbekämpfung gekommen?

Brucks: Ursprünglich war ich angestellte Architektin in leitender Position in einer Wohnungsgesellschaft. Trotz netten Kollegen und einem guten Arbeitgeber wuchs die Unzufriedenheit in einem typischen Hamsterrad mit eingeengtem Tätigkeitsfeld – kein direkter Kundenkontakt, kein Naturkontakt, ausschließlich fremdbestimmt. Meine Gesundheit zeigte mir klar, dass es so nicht weitergeht. Peter Hinz, selbst Schädlingsbekämpfer, eröffnete mir als bewundernswerter Mentor mit erstaunlicher Fachkompetenz eine neue Welt. Ich absolvierte erfolgreich die Ausbildung zur Schädlingsbekämpferin und zur Holzschutzsachverständigen. Heute genieße ich meine Freiheit, den Umgang mit der Natur, den Tieren und den Umgang mit den vielen netten Menschen.

Casper: Schädlingsbekämpfung – was bedeutet das eigentlich?

Brucks: Menschen in misslichen Situationen helfen, Ängste auflösen, Sicherheit wiederherstellen! Sei es der private Auftraggeber, der sein Wohnumfeld mit ungebetenen Gästen teilen muss, der Immobilienverwalter, der für einwandfreie Mietverhältnisse Verantwortung trägt, oder der Produktionsleiter in einem Industriebetrieb, der einwandfreie Produkte garantieren muss. Immer dann, wenn tierisch ungebetene Gäste sich in den eigenen vier Wohn- oder Gewerbewänden einquartieren, sind wir zur Stelle und sorgen für die gewohnte Lebens- oder Arbeitsqualität.

Casper: Welcher Schädling tritt am häufigsten auf?

Brucks: In den Wintermonaten sind es vermehrt Ratten, Mäuse und Marder. In der warmen Jahreszeit sind es überwiegend Insekten wie Wespen, Motten, Käfer oder Ameisen.

Casper: Worauf gilt es bei Immobilienkauf (sowohl Haus, als auch Wohnung) im Hinblick auf Schädlinge zu achten?

Brucks: Zur Beurteilung der Gesamtsituationen im Hinblick auf möglichen Schädlingsbefall gehört im Wesentlichen die Klärung von Fragen, die vielen Kaufwilligen oder Eigentümern zunächst mal sehr banal erscheinen, aber durchaus von elementarer Bedeutung sein können:

  • Wie ist das Müll-Management im und am Gebäude gelöst – wo werden beispielsweise die Gelben Säcke aufbewahrt? Müllgeruch ist ein häufiger Grund für Schädlingsbefall.
  • Gab es in den letzten drei bis vier Jahren einen Wasserschaden im Gebäude, der mehr als eine Wohneinheit betraf? Abgesehen von potenziellen langfristigen Schäden an Holzbauteilen nutzen Ameisen, Silberfische und Fäulepilze gerne entsprechend vorgeschädigte, auch mineralische Gebäudeteile.
  • Bestand in jüngster Vergangenheit ein Wohnungs- / Gebäudeleerstand von mehreren Monaten? Wurde diese Wohnung / das Gebäude hinsichtlich Schädlingsbefall inspiziert?
  • Liegt oder lag Laminatboden in der Wohnung? Schwimmend verlegter Bodenbelag ist ein Eldorado für Silberfische!
  • Sind alle Leitungsdurchführungen durch die Decke über dem Kellergeschoss geschottet? Dies ist sowohl aus Schädlingsvermeidungsgründen, als auch aufgrund des Brandschutzes wichtig.
  • Bewohnt ein Marder (aktuell oder im letzten Winter) das Dachgeschoss? Zugangslöcher sollten geschlossen werden.
  • Halten sich Tauben direkt am oder im Gebäude auf? Brut und Sitzplätze müssen vergrämt werden.

Casper: Was tun, um gar nicht erst Schädlinge ins Haus zu bekommen?

Brucks: Regelmäßige und gewissenhafte Instandhaltung ist das A und O! Grundsätzlich empfiehlt es sich, Fliegengitter an den Fenstern und Türen zu montieren, die regelmäßig geöffnet werden. Sofern Schädlingsbefall erkannt wird oder der Verdacht besteht, in jedem Falle frühzeitig reagieren!

Casper: Gibt es Schädlinge, welche die Gesundheit beeinträchtigen?

Brucks: Ja! Gesundheitliche Risiken werden bspw. durch die Ausscheidungen von Ratten, Mäusen, Tauben oder Schaben verursacht. Unsere Kunden werden häufig auch durch von Tieren oder Pilzen erzeugte Allergene geplagt – ursächlich hierfür können viele Käferarten, Eichenprozessionsspinner, Schimmel – / Fäulepilze oder auch Wespen sein. Ebenfalls gehen häufig gesundheitliche Beeinträchtigungen von Schmarotzern wie Bettwanzen, Milben, Zecken, einigen Fliegenarten oder auch Mücken aus.

Casper: Was hat sich in den letzten Jahren auch im Hinblick auf die Nachhaltigkeit bei den eingesetzten Mitteln gewandelt?

Brucks: Zahlreiche Europäische Normen (bspw. die REACH-Verordnung als Chemikalienverordnung, die Biozid-Verordnung, Gefahrstoffverordnung) führen dazu, dass Registrierung, Herstellung, Zulassung und Anwendung von chemischen und biologischen Stoffen deutlich reglementiert werden zu Gunsten unserer Umwelt. Aus meiner Sicht sind das die richtigen Schritte in die Nachhaltigkeit. In der Schädlingsbekämpfung gibt es viele wirksame Möglichkeiten, die dennoch dem Schutze der Natur gerecht werden.

Casper: Muss die Kosten zur Schädlingsbekämpfung der Mieter oder Vermieter zahlen?

Brucks: Die Kostenübernahme hängt von den Regelungen im Mietvertrag ab. Hier gibt es sehr unterschiedliche Vorgehensweisen. Häufig hängt die Kostenübernahme auch davon ab, ob Schädlinge in Gemeinschaftsanlagen oder der Mietwohnung ihr Unwesen treiben. Kosten der Gemeinschaftsanlagen werden in den meisten Fällen vom Vermieter übernommen.

Casper: Was zeichnet Sie als Schädlingsbekämpferin und Architektin aus?

Brucks: Ich habe jahrelange Erfahrung in der Analyse von Gebäuden und erkenne daher sehr schnell die potentiellen Bewegungsräume von Schädlingen. Das erspart den Kunden Zeit und Kosten. Mir ist der verantwortungsvolle Umgang mit unseren Kunden, der Natur und den Tieren wichtig, daher bevorzugen wir immer nachhaltige Bekämpfungsmethoden.

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